Indonesien

über Sanur nach Nusa Lembongan

nusaNachdem wir unsere erste Schritte vor den Flughafen auf Bali gemacht hatten, überfielen uns Horden von Balinesen die uns irgendwohin fahren wollten. Da unsere letzten Tage in Thailand so geschäftig waren, hatten wir nicht wirklich Zeit uns Gedanken zu machen, wo es denn überhaupt hingehen soll. Also haben wir den Rückwärtsgang eingelegt und  bei einem Espresso erstmal Pläne geschmiedet. Man kann sagen, dass es in Bali jeweils im Osten und im Westen der Insel zwei Hauptstrände gibt. Haben uns erstmal für den östlichen Teil mit dem Ort Sanur entschieden, weil dieser erstens ruhiger sein soll und wir von dort aus eine bessere Ausgangsposition für unsere weitere Reiseroute haben. Angekommen in unserem Homestay haben wir dann einen entspannten Tag am Meer verbracht um dort ein wenig mit Land und Leuten vertraut zu werden. Alles war sehr touristisch und man findet hier vor allem viele Pauschaltouristen. Zudem war der Strand nichts außergewöhnliches. Hungrig vom Flug wollten wir nach einem günstigen Local Food Restaurant Ausschau halten und haben nur ein Organicfood Restaurant gefunden. Bei dem musste man nichts bezahlen, man gibt nur so viel Geld in eine Tipbox, wie man möchte! Wir haben uns dann entschieden als nächstes auf eine vorgelagerte Insel, Nusa Lembongan, über zu setzen.
nusa2Dort haben wir in einem sehr schönen Zimmer direkt am Strand in Jungutbatu gewohnt. Den ersten Tag haben wir genutzt um im kristallklaren Wasser und an unserem Pool ein wenig die Strapazen der Reise und den vermissten Schlaf nach zu holen. Am Tag darauf haben wir uns dann Fahrräder gemietet und haben damit die gesamte Insel erkundet. Wir waren unter anderem vom Strand aus Schnorcheln und haben uns den Mangrovenwald angesehen. Viele der Inselbewohner hier leben vom Anbau von Seegras vor der Küste. So kann man jeden Tag den Menschen zusehen wie sie das Seegrad pflanzen, ernten, an Land tragen und dort zur Weiterverabeitung trocknen. Gebraucht wird das unter anderem für die Pharma- und Kosmetikindustrie sowie als Nahrungsergänzungsmittel.
nusa3Unfreiwilliges Highlight war als sich die Kette unseres Rades verklemmt hatte und wir trotz roher Gewalt keine Möglichkeit hatten weiter zu fahren. Nachdem wir dann einfach im nächsten einheimischen Lädchen um Hilfe gebeten haben, hat sich sofort ein junger Mann um uns gekümmert.
Der hat den Dani dann erst mal mitsamt dem Fahrrad auf seinem Roller zur nächsten Werkstatt gebracht. Inzwischen hatte Steffi einige nette Unterhaltungen mir der Ladeninhaberin, die ihr mit Händen und Füßen etwas über die hinduistischen Spirits erklärte. Sen hat trotz der ärmlichen Verhältnisse ein gekühltes Getränk ausgegeben und einen kulturellen Sprachaustausch mit Steffi geführt. Die Jungs in der Werkstatt waren nicht minder hilfsbereit: letztlich mussten alle Register gezogen werden und das ganze Hinterrad mit teils brachialer Gewalt zerlegt werden, bis das Rad wieder gangbar war. Das Besondere war das der Junge Mann (Sen), der uns geholfen hat, hierfür keine Gegenleistung wollte und auch die Werkstatt nur meinte: Es kostet so viel, wie es uns wert ist! Alles in allem muss es manchmal so kommen um Menschen kennenzulernen und es ist ein fantastisches Gefühl wenn einem bei einer Panne bei gefühlten 40° C so charmant geholfen wird.
Auch unser Weg zurück ans Festland war ein kleines Abenteuer. Der Ozean hier ist deutlich wilder als alles was wir bisher kennengelernt haben. Liegt wohl daran, dass wir praktisch im offenen Ozean sind und hier nur ein paar Vulkane ein wenig Gestein in den Weg gelegt haben. Unser Boot war in Relation zu den Wellen gefühlt etwas zu klein und so sind wir die ganze Fahrt über ordentlich durchgeschaukelt worden. Nichts desto trotz eine tolle Überfahrt!

Ubud

ubudNach unserem Inselstopp war unser nächstes Ziel Ubud, eine Stadt am Hang des 1717 m hohen Vulkans Batur. Gleich nach unserer Ankunft haben wir uns erst mal einen Roller geschnappt und sind damit zu zwei sehr wichtigen Tempeln in Bali gefahren. Das Roller fahren hier ist etwas besonderes: die Autofahrer sind sehr aggressiv und vor allem die Polizisten sind ein Problem. Denn in regelmäßigen Abständen finden sich Kontrollstellen, an denen vorwiegend hellhäutige Fahrer kontrolliert werden. Und bei diesen „Kontrollen“ wird immer irgendetwas beanstandet, so dass am Ende immer eine „Strafzahlung“ fällig wird. Wir haben unser Glück trotzdem versucht und wurden auch nicht kontrolliert.
Einer der  beiden Tempel war der Pura Tirta Empul. Dort haben wir uns einen sehr guten Guide geholt, der uns in die komplexe Götterwelt des Hinduismus eingeführt hat. Bei diesem Tempel handelt es sich letztlich um eine Quelle, deren Wasser als heilig betrachtet wird. Der Legende nach hat hier eine hinduistische Gottheit (Indra), um seine Soldaten zu retten – die zuvor vergiftet worden sind – eine heilende Quelle erschaffen. Und so pilgern nun täglich viele Menschen unterschiedlichster Religionen an diesen Ort. Es gibt verschiedene Fontänen und je nach dem in welcher man sich wäscht oder davon trinkt erfolgt eine unterschiedliche Wirkung. Es gibt zum Beispiel welche, die von verschiedenen begangenen Sünden befreien. Andere sind zur Bestattung der Toten. Eine  heilt auch alle Krankheiten, von der haben wir zur Sicherheit auch einmal getrunken ;)!.
Der andere Tempel den wir besucht haben war ein Bestattungstempel, der wunderschön in einem Flusstal gelegen war, dem Gunung Tawi. Da wir dort recht spät angekommen sind, waren wir dann tatsächlich die einzigen Besucher im dem Tempel! Hier ist dem Glauben nach ein Ort, an dem vorangegangene Könige bestattet worden sind und noch heute kommen die Menschen hierher um für ihre Verstorbenen zu beten. Dabei wurden die Denkmäler für die verstorbenen Adeligen eindrucksvoll in den umliegenden Fels gehauen. Der angrenzende Fluss galt auf Grund der Toten als vergiftet und wurde 1000 Jahre lang nicht zu Bewässerung der Felder o.ä. benutzt. Diese Frist ist auch erst vor Kurzem  abgelaufen!
baliFür den nächsten Tag haben wir uns entschieden eine Eco- Fahrrad Tour in die Umgebung von Ubud zu unternehmen. Unser erstes Ziel wurde gemütlich mit dem Auto angesteuert. Wir sind zum Kraterrand des Mount Batur gefahren und hatten dann erstmal ein leckeres Frühstück mit Blick auf ein schwarzes Lavafeld und den zugehörigen Kratersee. Der letzte Ausbruch war im Jahre 2000, so dass der Vulkan durchaus als aktiv gilt und ein erneuter Ausbruch jederzeit passieren könnte. Auf unserer weiteren Tour, die mit dem Fahrrad praktisch nur bergabwärts ging, haben wir die Möglichkeit gehabt eine Öko Farm zu besichtigen und konnten die herrlichen Landschaft mit den vielen Reisterrassen bewundern. Dort gab es auch einen Kaffee, dessen Kaffeebohnen vorher von Mongo ähnlichen Tieren verspeist und verdaut worden sind. Das ganze macht den Kaffee sehr teuer. Wir durften auch einmal davon probieren: Der Kaffee war milder, aber den Preis sicher nicht wert!
Zudem haben wir ein typisches balinesisches Dorf besucht und dabei viele interessante Dinge erfahren. Es ist zum Beispiel so, dass die Häuser in Bali immer gleich gebaut werden: im Süden steht die Küche, das Gebäude im Osten ist immer der Familientempel, im Norden steht ein Haus für die Ältesten der Familie (oder auch die Flitterwochen, der Kinder) und im Westen steht das Schlafzimmer der Eltern/Kinder. Durch diese Regeln ergibt es sich, dass hier viele Grundstücke gleich aussehen und man teils an Straßen vorbeikommt, die komplett von Tempeln gesäumt sind (weil es eben die Ostseite ist). Ein weiteres kurioses Ritual ist es, die Plazenta eines jeden Neugeborenen zu trocken und dann in einer Kokosnuss im Boden zu vergraben. Und wann immer es dem Kind schlecht geht, kann hier gebetet werden.
Insgesamt ist es so, dass praktisch immer vor jedem Haus, kleine Opfergaben mit Geld, Süßigkeiten, Reis oder anderen Dingen dar gebracht werden um unterschiedlichste Dämonen zu besänftigen. Das gleiche findet auch an den unzähligen (Familen-) Tempeln statt, hier geht es aber darum den Göttern ein Opfer zu bringen. So kann es teils an richtiger Slalomlauf über den Bordstein werden um nicht versehentlich auf eine der Opfergaben zu treten.
Abends waren wir noch auf einer balinesichen Tanzaufführung: hier versetzen sich Menschen in Trance und spielen in diesem Zustand verschiedene Geschichten nach.Auf diese Weise werden die Götter besänftigt. Alles sehr beeindruckend! Gänsehaut!

Gili Meno

giliNachdem wir uns ein wenig in Bali umgesehen hatten, haben wir uns als nächstes auf den Weg nach Lombok gemacht, der großen Nachbarinsel von Bali. Früh morgens sind wir mit dem Bus an den Fährhafen und dann mit der öffentlichen Fähre in etwa viereinhalb Stunden auf die Insel. Von dort haben wir noch einen Transfer in den Küstenort Senngigi gehabt. Untergekommen sind wir dort in einem Backpacker-Hostel mit kleinem Pool. Das war ganz gut, da der Strand in Senngigi aus feinem schwarzen Sand besteht, der das Meer immer aufwühlt, was uns nicht so gut gefällt. Da wir mittlerweile in der Regenzeit sind, schüttet es jeden Tag ein/ zwei Stunden aber sooo richtig. Abends haben wir dann sehr romantisch am Strand mit Fackeln und Sitzsäcken eine überraschend gute Pizza gegessen!
Nächstes Ziel waren die Gili Inseln, von denen es drei gibt (Air, Meno und Trawangan), wobei die Insel Trawangan vor allem als Partyinsel und Meno sowas wie eine ruhigere Honeymooninsel ist. Gili Air ist sowas wie die Mischung aus Beiden. Wir haben uns für die ruhigere Variante Gili Meno entschieden und wie sich heraustellte war das auch genau die richtige Wahl für uns!
Nach der Überfahrt mit dem kleinen (überfüllten) Holzboot, in dem gerade einmal fünf Touristen und sonst nur Einheimische mit ihren frischen Einkäufen vom Markt an Bord waren, sind wir auf der Insel angekommen. Nachdem wir uns mal wieder nicht entscheiden konnten, haben wir samt unserer großen Rucksäcke in der Mittagssonne in einer eineinhalb Stunden Wanderung die ganze Insel einmal umrundet und uns letztlich für „the blue coral“ entschieden. Dort haben wir einen Bungalow direkt am Strand zu einem außergewöhnlich guten Preis bekommen! Auch aufregend in einem Bungalow zu wohnen, aus deren Wasserleitung nur Meerwasser kommt ? Die Gili Inseln sind allesamt von wunderschönen Korrallenriffen umgeben. Man kann dadurch leider nur während der Flut schwimmen, aber dafür kann man ganz leicht die einmalige Unterwasserwelt erleben!
gili2Insgesamt haben wir auf Gili Meno sechs sehr entspannte und romantische Tage verbracht. Außer ein paar Fahrräder und Pferdekutschen gibt es keine weiteren Fortbewegungsmittel und die einzelnen Bungalowanlage sind so weit auseinander gebaut, dass man nie von Musik o.ä. gestört wird. Wir hatten das große Glück, dass direkt vor unserem Bungalow eines der schönsten Korallenriffe lag, so konnten wir bei jedem Tauchgang riesige Meeresschildkröten sehen! Außerdem konnten wir hier noch einige sehr günstige Tauchgänge mit einer der ansässigen Tauchschulen unternehmen und dabei im wahrsten Sinne in die einmalige Unterwasserwelt hier abtauchen! Dabei haben wir unzählige bunte Korallen, viele Clownfische (=Nemos ? ) mit ihren Anemonen, viele Feuerfische mit ihren giftigen Stacheln, Skorpionfische, Batfische, Kugelfische und beeindruckend große Schildkröten gesehen, sind zu einem Wrack abgetaucht und haben so manche neue Erfahrung besonders mit den hohen Wellengang zur Monsunzeit sammeln können!
Abends konnten wir bei einer einheimischen Familie in deren Restaurant die Abende zu Reggae-Livemusik und leckeren Essen ausklingen lassen. Also ganz nach unserem Geschmack!
Die restliche Zeit des Tages haben wir einfach nur genossen! Alles in allem hatten wir hier ein sehr gute Zeit und konnten uns fast nicht losreißen um weiter zu ziehen ?

Teresgenit und Trekking am Rinjani

rinjaniAuf Lombok gibt es den mit etwa 3727 m Höhe zweithöchsten Vulkans Indonesiens, den Rinjani. Eigentlich wollten wir diesen nicht mehr besteigen, weil wir uns mittlerweile in der Regenzeit befinden und der Aufstieg daher eigentlich zu gefährlich geworden ist. Da wir aber dennoch den Norden Lomboks erkunden wollten, sind wir mehr oder minder durch Zufall auf den Rinjani Mountain Garden in Teresgenit gestoßen. Dieses kleine Paradies wird von den liebenswerten Deutschen Toni und Roland geleitet. Man wohnt dort mit einem Blick auf den Pazifik inmitten eines tropischen Gartens zusammen mit vielen verschiedenen Tieren. Hier gibt es neben Gänsen, Hühnern, Pferden, Schildkröten, Katzen, Hunden auch einen Affen, einen Hornvogel und allerlei andere Tiere… Geplant war, dass wir hier ein oder zwei Tage die Umgebung ansehen. Nachdem wir aber erfahren hatten, dass es immer noch möglich ist den Vulkan zu besteigen, haben wir uns nach den Tagen des Müßiggangs auf der Insel entschieden am nächsten Tag den Berg in Angriff zu nehmen.
rinjani2Auf Grund der aktuellen Wettervorhersagen und Berichten von anderen Travellern haben wir aber nicht den Gipfel als Ziel gehabt sondern den Kraterrand auf 2600 m als Ziel erkoren. Und so sind wir dann zusammen mit einigen anderen Weggefährten von Senaru aus zunächst durch tropischen Regenwald insgesamt 2000 Höhenmeter nach oben! Wir hatten dabei durchaus mit Regen gerechnet. Jedoch begann das Spektaktel bereits im Wald, mit einem pötzlichen Nebel der langsam die Sicht versperrte und dann zu einem heftigen Monsunregen wurde. Stundenlang hatte es ab 11:00 Uhr geschüttet als wenn es keinen Morgen gäbe. Wir sind dann doch recht naß und durchgefroren an unserem Basecamp am Kraterrand angekommen. Als Belohung hat sich aber ein Wahnsinns Blick aufs offene Meer, zu den Gili Inseln und bis nach Bali geboten. Zudem war der Blick über den Kraterrand auf den darunterliegenden Kratersee und den noch kleineren aktiven Vulkan, aus dem noch Rauchschwaden aufsteigen, sehr schöön! Nach einer erholsamen Nacht, die wir warm und kuschelig in unserem Zelt verbracht haben, sind wir früh morgens nochmal an den Kraterrand aufgestiegen und haben dort den Sonnenaufgang bestaunt. Danach ging es mit einem saftigen Muskelkater wieder nach unten und zurück in unser Homestay! Zur Belohnung gab es dann von unserer Toni selbstgemachte schwäbische Spätzle mit Gulasch und Gurkensalat ?

Komodo National Park und Kanawa Islands

komodoNach unserem Vulkantrip hatten wir einen Weiterflug zur nächsten großen Insel Flores gebucht. Gelandet sind wir im Küstenort Labuan Bajo. Vorgelagert vor dieser Insel gibt es nämlich den Komodo National Park mit den weltberühmten Komodovaranen und die wollten wir unbedingt besuchen. Labuan Bajo ist mehr oder minder ein Durchgangsort für den Komodotourismus, stellt aber tatsächlich so etwas wie den einzigen wirklichen touristischen Ort der ganzen Insel dar! Zufällig haben wir von einer kleinen vor Flores vorgelagerten Insel gelesen. Und so sind wir am nächsten Tag mit dem Boot zur Insel Kanawa übergesetzt. Diese ist so klein, dass es hier lediglich ein Pier, ein Restaurant und ein paar Bungalows gibt. Letztlich hat sich der Ort als kleines Paradies herausgestellt.
komodo2Für den nächsten Tag haben wir dann eine Tour in den Komodo National Park gebucht!
Am Morgen gings mit dem Schiff los zur Hauptinsel Komodo. Das war durchaus ein kleines Wagnis. Es gibt eine weitere Insel -Rinca- auf der deutlich mehr, wenn auch kleinere, Komodovarane leben. Die Wahrscheinlichkeit tatsächlich eines dieser Tiere auf Komodo zu sehen ist geringer, dafür sind die Tiere größer und weniger aggressiv (mehr Futter und mehr Platz).
Um es vorwegzunehmen wir hatten den ganzen Tag über sowas von Glück! Gleich Morgens am Pier haben wir einen kleinen Riffhai sehen können!!! Zu Beginn unseres Trips haben wir tatsächlich auch noch einen riesigen Mantarochen gesehen, wie er aus dem Meer gesprungen ist! Später angekommen auf Komodoisland riss unsere Glückssträhne nicht ab und wir konnten neben einigen Hirschen, einer Schlange, Wildscheinen und Wildhühnern grandiose sechs Komodoverane entdecken. Drei davon waren richtig groß und auch entsprechend älter. Es war extrem beeindruckend diesen Riesenechsen soooo nah zu sein! Die Echsen sind ja durchaus tödlich und haben auch schon den einen oder anderen Menschen verspeist. komodo3In Ihrem Speichel leben derart ecklige Keime, dass ein Biss bei jedem Opfer  (unbehandelt) früher oder später zu einer tödlichen Blutvergiftung führt. Dank eines ausgezeichneten Geruchssinns kann dann das Aas praktisch von überall aus geortet werden! Ihren Schwanz können sie zusätzlich als tödliche Peitsche einsetzen! Wir konnten auch tatsächlich bis auf etwa eineinhalb Meter an die Tiere heran. Das lag einerseits daran, dass dem Bauch nach zu urteilen die letzte Mahlzeit erst vor kurzem stattgefunden hatte und zum anderen dass die Mittagssonne die Tiere sehr faul gemacht hat!
Nach dem Mittagessen auf dem Boot, sind wir noch zu verschiedenen sehr schönen Schnorchellocations gefahren! Absolutes Highlight war, dass wir dass Glück hatten zusammen mit zwei unglaublich großen Mantarochen zu schnorcheln. Die haben einen Hochzeitstanz gleich immerfort ihre Runden um einen Korallenblock gedreht! Das war für uns Beide einer der schönsten Eindrücke die wir jemals aus der Unterwasserwelt sammeln konnten!!!
Den nächsten Tag haben wir noch am Meer verbracht und sind dann zurück nach Labuan Bajo. Es hat uns auf Kanawa wirklich gut gefallen, vor allem auch weil wir so viele neue Freunde gefunden haben!

Flores – von Labuan Bajo über Ruteng und Bajawa bis nach Ende

floresNachdem wir in Labuan Bajo unsere Weiterreise organisiert hatten und mit netten Leuten in guten Lokalen eine entspannte Zeit verbracht hatten sind wir mit dem Bus weiter ins Inselinnere gefahren.
Der nächste Ort, den wir angesteuert haben war Ruteng. Der Weg dorthin geht in Serpentinen an den wunderschön mit Tropenwald bewachsenen Bergen entlang und hatte zur Folge, dass der eine oder andere Einheimischen im Bus erbrechen musste! ?
Ruteng hat touristisch eigentlich nicht viel zu bieten. Dadurch sind die Menschen Fremden gegenüber viel offener, echter und versuchen nicht andauernd einem etwas zu verkaufen. Wir haben aber gerade diese Erfahrung gesucht, da wir in Indonesien bisher nur in touristischen Orten waren. Untergekommen sind wir in dem katholischen Kloster Santa Maria. Das war für uns durchaus ein sehr positives Erlebnis, denn in Sachen Sauberkeit,Qualität der Matratzen und Frühstück stand unsere Unterkunft einer europäischen in nichts nach. Dort haben wir auch Julianus getroffen, der für den nächsten Tag unser Guide war und wir zusammen auf zwei Rollern die Sehenswürdigkeiten der Region abgefahren sind. Es ist einfach ein tolles Gefühl von Freiheit, mit einem Roller durch die kleinen Straßen am Land entlang zu fahren, die vielen kleinen Hütten und die traditionell gekleideten Leute auf den Feldern oder am Straßenrand zu sehen. Tausend verschiedene Gerüche von Feuer oder den typischen Nelkenzigaretten wahrzunehmen und die süßen lauthalsschreienden Kinder („Hello“) zu entdecken. Eines der Sehenswürdigkeiten sind Reisfelder die von oben aussehen wie große Spinnennetze. Zurück zu führen ist das auf erbrechtliche Gründe. Außerdem haben wir eines der traditionellen Dörfer besucht und dort haben wir dem Dorfältersten aller Hand Fragen stellen können. Dazu ist uns Kaffee aus eigenem Anbau serviert worden und wir haben Bethelnüße gekaut (Dani hat sofort seine Gesichtsfarbe in rot gewechselt!!!) ?

flores2Als nächstes sind wir weiter nach Bajawa. All diese Orte liegen eigentlich nur je etwa 130 km auseinander. Da es aber im Prinzip nur eine Straße gibt, die die Insel durchquert und diese sehr schmal und im Profil einer andauernde Passstraße ist, dauert die Strecken extrem lang. In Bajawa haben wir dann zusammen mit Christian und Björn, die wir vom Rinjani Trekking kannten, einen Tour in die Umgebung gemacht. Wir haben einen Wasserfall gesehen, waren in heißen vulkanischen Quellen baden, haben uns die Palmweinproduktion angesehen und haben uns zwei traditionellen Dörfer angesehen. Die Menschen hier haben einen Mischung aus katholischem Glauben, welcher ihnen durch die holländischen Kolonialherren gebracht wurde und traditionallem Ahnekult mit animistischem Glauben. Ein großer Teil davon ist es zu verschiedensten Anlässen Tiere zu opfern.Wir hatten das Glück einer Grundschuleröffnung beizuwohnen und so kamen wir unfreiwillig in die Situation bei der Opferung eines Schweines anwesend zu sein. Das war für jemanden aus dem europäischen Kulturkreis natürlich sehr schwer zu sehen. Nachdem dem schreienden Schwein die Beine gefesselt worden sind, wurde ihm mit einer Machete mit einem Hieb der Schädel gespalten. Danach wurde es ausgeblutet und die Haare der Haut mit Benzin verbrannt. endeAus den Innereien des Schweines und dem Gehirn wird dann von den Ältesten des Dorfes gelesen ob der Schule auch eine gute Zukunft bestellt ist. Der Tod und auch die Opferung von Tieren sind hier Bestandteil des Alltages und auch die Kinder wachsen hier mit diesen Erfahrungen auf. Während wir bei dieser Zeremonie zitternd und angespannt daneben standen, haben die Kinder ungestört miteinander gespielt.  So war es sehr interessant zu sehen wie die Menschen hier leben und auch welche Unterschiede es im Vergleich zu Ruteng gibt.
Danach ging es am nächsten Tag weiter über Ende nach Moni. Dort haben wir früh am nächsten Morgen (vier Uhr) eine Tour hinauf zum Kraterrand des Kelimutu gemacht. Die Besonderheit dieses Vulkans ist, dass die Kraterseen in verschiedenen Farben leuchten und diese alle paar Jahre wechseln. Das liegt wohl hauptsächlich daran welche Mineralien dort im Moment gelöst sind. Anschließend gab es ein Frühstück im Guesthouse mit einem netten Gespräch mit dem Besitzer, der uns etwas über die Zubereitung von Hundefleisch erzählt hat.
Danach gings zurück nach Ende, wo wir nach einem Sparziergang durch die Stadt unseren Rückflug nach Bali angetreten haben. Das einzig schöne An dem Ort Ende war die Begeisterung der Bewohner für fünf weiße Backpacker die orientierungslos zu die Stadt streifen und somit für das eine oder andere Verkehrschaos sorgten.

Bali – Legian und Balangan


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Nach unserem Flores Abenteuer ging es zurück nach Bali. Dort sind wir in die touristischte Region, die die ganze Insel zu bieten hat: Kuta/Legian! Dort haben wir zu einem ausgezeichneten Preis-/Leistungsverhältnis in einem sehr schönen Hotel mit ausgezeichneten Zimmern inklusive WLAN und Satellitenfernsehen gewohnt (Legian Loft Hotel), ein Luxus den wir gar nicht mehr gewohnt waren ;). Von dort aus haben wir Stadt und Strand angesehen und ein paar entspannte Tage gehabt. Nur kann man einfach nicht verstehen, wie Pauschaltouristen ihren Urlaub hier verbringen können.bali2
Der Strand ist nichts besonderes, das Meer wirft meterhohe Wellen die lediglich für Surfer geeignet sind und überall diese betrunkenen Aussis (Australier). Unter anderem sind wir auch zu einem Tempel mitten im Meer gefahren -Tanah Lot- .In dessen Mitte entspringt mitten im Meer sogar eine Frischwassserquelle!
Danach sind wir noch für zwei weitere Tage in die Südhalbinsel von Bali nach Balangan gefahren. Dort haben wir uns einen Roller gemietet und sind damit verschiedene Strände (Padang und Dreamland Beach) abgefahren. Danach sind wir noch zum einem Tempel gefahren, der spektakulär an eine Klippe gebaut worden ist – Uluwatu. Das Besondere ist, das man hier auch einen der traditionellen Tänze besuchen kann. Diese hatten wir bereits in Ubud gesehen, da es uns aber so gut gefallen hat sind wir nochmal hin. Wunderschön mit einem eindrucksvollen Sonnenuntergang im Hintergrund war der fesselnde balinesiche Trance-Tanz ein perfekter Abschluss für 29 Tage Indonesien!

Unser Fazit für dieses wunderbare Land:

bali3Wir haben Indonesien als Land der vielen Inseln kennengelernt und hier mehr Zeit auf und im Meer verbracht als jemals zuvor. Besonders gefallen hat uns, dass jede Insel ihren eigenen Charme und eigene Kultur hatte. Bali mit seiner einzigartigen hinduistischen Kultur, die so viel Spass gemacht hat während wir sie entdeckt haben. Lombok als muslimisch geprägte Insel mit den Gili Inseln und dem zweithöchsten Vulkan Indonsiens – dem Rinjani, den wir tapfer erklommen haben. Und zu guter Letzt Flores, eine katholische Insel mit dem Komodo National Park und dank wenigen Touristen und schlechter Infrastruktur für uns die authentischste Erfahrung in Indonesiens. Absolutes Highlight in Indonesien war die Unterwasserwelt! Wir haben hier zum ersten Mal in unserem Leben Meeresschildkröten, Riffhaie, Klownfische und viele andere Riffbewohner kennenlernen können. Nie vergessen werden wir die Begegnung mit den  Mantarochen und den Komodovaranen! Auch die Menschen hier waren, egal wo, immer sehr nett und hilfsbereit. Auch wenn sie natürlich andauernd versucht haben einem etwas überteuert zu verkaufen, aber das kann man ihnen nicht wirklich übel nehmen! Wir haben uns stets sehr sicher gefühlt und die Menschen hier sind sehr herzlich und offen.
Wirklich lokal konnte man in sogenannten Warungs (indonesisches Restaurant) essen. Allerdings ist das Essen nicht sehr abwechlungsreich und wir waren von vier Wochen mit frittiertem Reis und Nudeln (Nasi/Mie Goreng) etwas gelangweilt. Dafür haben wir hier unwahrscheinliches Angebot an Tofu und Tempe gehabt, was uns im restlichen Südostasien gefehlt hat.