1. Reiseland
Jedes Land ist für das Reisen mit Kindern natürlich nicht geeignet. Trips, wie wir sie zum Beispiel nach Äthiopien gemacht haben, sind so nicht mehr denkbar. Eine gut funktionierende Infrastruktur ist nun mit Kind wichtiger denn je. Auch relevante Gedanken für uns waren: gibt es Windeln, schnelle ärztliche Versorgung, verträgliches Essen, ein sicheres öffentliches Verkehrsnetz, giftige Tiere, Malaria oder wie ist das Klima?
Neben den Orten, die wir bereits kannten, wie Thailand oder Indonesien, haben wir die Antwort auf diese Fragen für uns in der Insel Sri Lanka gefunden!
2. Gepäck
Neben den eigenen Sachen hat man nun auch noch 10 Kilo Glück dabei. Die wollen natürlich auch transportiert werden. Zusammen mit einem großen Backpack ist das aber nicht sinnvoll möglich. Wir reisen daher nur noch mit einem Backpack und einem kleineren Handgepäckrucksack. Gefühlt die Hälfte der Dinge sind dann noch für unsere kleine Travellerin. Aber auch das ist für uns eine gute Erfahrung, nämlich mit noch weniger Gepäck für sich selbst auszukommen (was genau findet ihr in unserer Packliste).
3. Flug
Backpacking heißt für uns mit einem begrenztem Budget auszukommen. Das bedeutet auch beim Flug gewisse Einschränkungen zu akzeptieren. Also nahmen wir dabei Flugzeiten bis zu über 20 Stunden und lange Zwischenstopps in Kauf.
Mit Kind werden wir das wohl nicht mehr machen! Wir hatten eine Flugzeit von insgesamt 10 Stunden mit einem zweieinhalb stündigen Zwischenstopp in Doha nach den ersten fünf Flugstunden ausgewählt. Wir würden das jederzeit wieder so machen und waren sehr happy uns auch einmal die Beine vertreten zu können (siehe auch unseren ausführlichen Bericht „Fliegen mit Kind“).
4. Tagesstruktur
Unser Tag im Urlaub beginnt meist um sechs Uhr, dann nämlich wird unsere Weltenbummlerin pünktlich zum Sonnenaufgang wach. Und so wie sie es von zu Hause gewohnt war, versuchen wir auch hier einigermaßen feste Strukturen beizubehalten. Das bedeutet, dass wir zu den immer gleichen Zeiten essen und auch die Ruhephasen entsprechend takten. Das alles hilft sehr um gemeinsam stets gelaunt und voller Erkundungsdrang zu sein;) Es bedeutet zum Beispiel lange Tagestouren zu streichen.
5. Unterkunft
Bei der Wahl unserer Unterkunft lag unser Augenmerk oft auf kostengünstig. Schließlich wollten wir den Strand und die Stadt erkunden und nicht auf dem Zimmer sein. Nun gehen wir schon mehr Kompromisse ein und legen viel mehr wert auf ein sauberes Zimmer, das im besten Fall auch zentral gelegen und familiär geführt ist. Ohne Kind sind wir meist zu unserem nächsten Stopp gefahren und haben dann das für uns Passende gewählt. Da das aber oft viel Zeit in Anspruch genommen hat, machen wir das jetzt nicht mehr. Bisher hatten wir nur Kontakt zu außerordentlich kinderfreundlichen Besitzern. Lediglich bei der Anfrage auf eine deutsch geführte Unterkunft, wurden wir tatsächlich zum ersten Mal mit fadenscheinigen Argumenten abgewimmelt.
6. Essen
Bis jetzt haben wir einfach, wenn der kleine oder gar große Hunger kam, an einem der unzähligen Streetfood-Läden gegessen. Mit Kind geht das bisher genauso, nur muss man die Essenzeiten einhalten um den Gute-Laune-Pegel zu halten;)
Zum Glück isst unsere Kleine fast alles, was es hier so gibt. Die Einheimischen geben ihr auch immer das, was auch Ihre Kinder gut vertragen können. Natürlich immer alles getreu dem Motto: cook it, peel it or leave it! Dazu bekommt sie ihre kleinen Gerichte oft kostenlos und fast überall gibt es eine große Auswahl an frischen Früchten und srilankanischen Rotis. Wir haben „immer“ Bananen und Rotis dabei, falls plötzlich der kleine Hunger aufkommt!
7. Abendliche Beschäftigung
Auf unseren Backpacking- Reisen lag der Fokus nie auf dem Party machen, sondern das Land mit ihren Einwohnern und deren Kultur kennenzulernen.
Gegen Abend ist man entspannt los gezogen um gutes Essen zu finden und um danach vielleicht noch auf einen Absacker in eine Bar zu gehen.
Unsere Tage hier beginnen jetzt aber regelmäßig in den frühen Morgenstunden und so sind wir gegen Abend auch ganz froh den Tag entspannt ausklingen zu lassen. Der Absacker wir dann meist im Kerzenschein auf der Terrasse oder gar vor dem Haus genossen und dabei lassen wir die aufregenden Tage Revue passieren. Um etwas mehr Freiheit zu haben und auch Gepäck zu sparen kann man auch diverse Babyphon Apps benutzen. Wir finden die kostenfreie „Babymonitor“ tut ihren Dienst dabei ganz gut. Dabei benötigt man eine (am besten lokale) SIM Karte und bekommt dann auf seine Wunschnummer einen Anruf!
8. Transportmittel
Backpacken bedeutet für uns auch, dass wir öffentlichen Transportmittel benutzen. So kann man Land und Leute hautnah kennenlernen und kommt praktisch immer mit Einheimischen ins Gespräch.
Unserer Erfahrung nach sind aber nicht alle Länder geeignet sie auf diese Weise mit einem Baby zu bereisen. In Laos waren die Straßen so mit Schlaglöchern übersät, dass eine Busfahrt zu Qual wurde. In Äthiopien war es beinahe Standart, dass mindestens einmal pro Fahrt ein Reifen oder Schlimmeres zu Bruch ging. In Sri Lanka gibt es (zumindest bis jetzt) gute Straßen! Die Busse machen nicht alle den besten Eindruck, aber zumindest passabel 😉 Alternativ wenngleich bereits teuerer, gibt es die Möglichkeit auf die Dreiräder- Tuk Tuk‘s zurück zu greifen oder mit entsprechendem Budget auf ein Taxi oder Mietwagen. Wir freuen uns auch schon auf die Strecken, die wir mit dem Zug zurück legen können.
9. Kontakt zu Einheimischen
Je nach Kultur ist es mehr oder weniger schwierig einen guten Kontakt zu den Menschen herzustellen. Meist braucht es ein wenig Zeit. Die alltäglichen Verhandlungen auf den Märkten, um die Unterkunft, den Verkehrsmitteln oder dem Essen, waren meist hart und erforderten eine gewisse Ausdauer. Das Feilschen war am Ende immer erfolgreich. Unsere Kleinste schlägt diese Brücke aber noch viel schneller. Sofort wird der Kontakt zu ihr aufgenommen und das Eis ist geschmolzen!
10. Entschleunigen
Ist es nicht das, was wir eigentlich von einer gelungenen Reise erwarten? Dem schnelllebigen Alltag entfliehen? Wir sagen euch eines: mit Kind könnt ihr euch das erfüllen! Denn dann müsst ihr definitiv alles ein wenig langsamer angehen …. Entschleunigen!